Philosophische Seelsorge folgt einem humanistischen Leitbild. Sie unterstützt das Wachstum des einzelnen Menschen angesichts der Herausforderungen eines jeden menschlichen Lebens. Ihr Ziel ist ein sinnerfülltes und selbstverwirklichtes Leben. Ihr Weg führt über die Suche nach tragfähigen Antworten auf die existenziellen Erfahrungen von Leid, Schuld, Kampf und Tod. Selbsterkenntnis und Selbstannahme sind die zwei Ankerpunkte der Philosophischen Seelsorge.
Jedes menschliche Leben ist begrenzt:
Als leibliche Wesen sind wir räumlich beschränkt.
Als geborene Wesen haben wir eine Herkunft, die uns als Schicksal aufgegeben ist.
Als subjektive Wesen betrachten wir die Welt stets mit unseren Augen und können niemals alles sehen.
Als zeitliche Wesen sind wir vergänglich.
Die Bedingungen des eigenen Lebens anzunehmen ist die Voraussetzung dafür, zu sich zu kommen. Das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit gibt den Blick frei auf das Wesentliche in unserem Leben und ermöglicht es, endlich zu leben.
"Brtachte die Dinge von einer anderen Seite, als Du sie bisher sahst; denn das heißt ein neues Leben beginnen."
Marc Aurel
Philosophische Seelsorge versteht sich als ganzheitliche, prozessorientierte, ressourcenbasierte und weltanschaulich offene Alternative zu Psychotherapie und klerikaler Seelsorge. Im Zentrum steht die existenzielle Kommunikation von Mensch zu Mensch sowie die Erzählung unserer Lebensgeschichte als Weg zur Selbstannahme und Sinnfindung.
Ziel der Philosophischen Seelsorge ist die Stärkung bzw. Wiederherstellung der Harmonie der Seele. Ihr Weg führt über den Einklang unseres gesamten Erlebens, d.h. der emotionalen, sensorischen, verbalen und imaginativen Dimension unseres Seins.
Das organische Seelenleben ist die vielschichtige und komplexe Gesamtheit aller seelischen Vorgänge: Gedanken, Gefühle, Empfindungen und Vorstellungen bedingen sich gegenseitig.
Im Fokus der Philosophischen Seelsorge stehen die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Menschen. Eine Disharmonie im Seelenleben wird allen voran als Aufruf verstanden, sich um sich selbst zu kümmern.
Philosophische Seelsorge ist weltanschaulich offen. Jedes Weltbild wird als Ausdruck des individuellen Seelenlebens verstanden und nur mit Blick auf dieses reflektiert.
"Reut es Dich nicht, für Geld zwar zu sorgen, wie du dessen aufs meiste erlangest, und für Ruhm und Ehre; für Einsicht aber und Wahrheit und für deine Seele, daß sie sich aufs Beste befinde, sorgst du nicht, und hieran willst du nicht denken?"
Sokrates
„Leer ist die Rede jenes Philosophen, durch die keine menschliche Leidenschaft geheilt wird. Wie nämlich die Medizin nichts nützt, wenn sie nicht die Krankheiten aus dem Körper vertreibt, so nützt auch die Philosophie nichts, wenn sie nicht die Leidenschaften aus der Seele vertreibt.“
Epikur
Das wertfreie Gewahrwerden dessen, was hier und jetzt gegenwärtig ist.
Das Auslegen von Zeichen, Symbolen und Geschichten auf deren Sinn und Bedeutung.
Die Angewiesenheit auf die Begegnung mit und die Beziehung zum Anderen für jede Form der Selbsterkenntnis.
Die Erfahrung der Transzendenz angesichts der unausweichlichen Grenzsituationen eines jeden menschlichen Lebens.
Impressum:
Alexander Hildebrandt
Zwenkauer Str. 36
04277 Leipzig
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